abgrundtief hoch II 2007

Gr. Flöte (auch Picc.), Kontrafagott, Klavier

Der Titel impliziert schon das verwendete Instrumentarium: Kontrafagott und Flöte (auch Piccolo) bilden die Extreme, das Klavier vertritt beide Seiten und balanciert den Klangraum aus.

Eine weitere Dimension der Komposition ist der Bezug zu Franz Schubert. Gerade Franz Schubert gilt als einer der Komponisten, deren Gefühlswelt zwischen Himmel und Abgrund auseinanderklafft. So gerät das Stück mehr und mehr in den Schubertschen Strudel und wird vom 2. Satz der berühmten B-Dur Sonate für Klavier aufgesogen.

Der 1. Teil beginnt geräuschhaft und in vagen Ansätzen in der tiefsten Region und öffnet den Klangraum bis an die extremsten Ränder. Der 2. Teil als Kernstück verweist auf die angesprochene Traumsituation. Hier kommt es zu einer kurzen Begegnung mit Schuberts Sonatensatz. Traumtypisch ist die Verknüpfung von ursprünglich nicht aufeinander bezogenen Elementen und Ebenen. Dies betrifft nicht nur das unerwartete Schubert-Zitat, sondern auch die Herleitung der rhythmischen Struktur aus der Anordnung der Tonhöhen. Ansonsten gibt es keinen dynamischen Prozess wie im ersten Teil. Auch findet keine Entwicklung im landläufigen Sinne statt. Alles dreht sich um sich selbst.

alt : test.pdf
Hörbeispiel
abgrundtief hoch II.m4a
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