Toccata meccanica 2006

Gitarre

In meiner Toccata meccanica „Nürnberg im Industriezeitalter“ habe ich versucht, zwei gegensätzliche Aspekte dieses Zeitraums einzufangen, so einmal die durch die neuen Dampfmaschinen möglich gewordene fast atemlose, unaufhaltsame und nie ruhende Produktion, und die mit der Rationalisierung der Arbeitsvorgänge einhergehende Entfremdung der Menschen von ihrer Tätigkeit. Das Stück beschränkt sich auf 6 Stammtöne, die, nach einem strengen - seriellen - System sich permanent wiederholend, aus dem Namen der legendären ADLER gebildet sind und einen symmetrischen, rational gestalteten (ADLER-) Akkord (mit den leeren Saiten A, d, e´) ergeben. Scordatur (Umstimmung) der (tiefen) E-Saite und die konsequente Aussparung der Mittellage stehen für das Phänomen der Entfremdung. Nach der Generierung des Materials besteht das Stückes aus genau 170 Viertel: Von der ersten Fahrt der ADLER 1835 bis zum katastrophalen Brand und damit der Vernichtung des Nachbaus im Jahre 2005 waren genau 170 Jahre vergangen. Die Repetitionen des „ADLER-Akkordes“ im Schlussteil morsen diese Eckdaten.

alt : test.pdf
Hörbeispiel
Toccata meccanica (Auszug).m4a
library_music